Hochwasser und Starkregen – Wissenwertes
Hochwasser und Starkregen – Wissenswertes

Starkregen und Hochwasser betreffen uns alle – und werfen viele Fragen auf. Hier finden Sie wissenswerte Informationen und Hintergründe rund um das Thema.
Überschwemmungsgefahren, die von den Gewässern ausgehen, werden in den Hochwassergefahrenkarten dargestellt. Die Starkregengefahrenkarten zeigen ergänzend den Weg des Wassers hin zu den Fließgewässern. Beide Karten können im interaktiven Kartendienst UDO (Umwelt-Daten und -Karten Online) abgerufen werden. Zudem bietet die Plattform weitere ausgewählte Umweltdaten und digitale Kartenbestände.
Zusätzliche Informationen zum Thema Hochwasser und Starkregen finden Sie auch auf den Internetseiten Ihrer Kommune.
Bleiben Sie gut informiert: Aktuelle Warnmeldungen erhalten Sie direkt bei der Hochwasservorhersagezentrale Baden‑Württemberg. Zusätzlich bieten Apps wie „Meine Pegel“ oder „Nina“ praktische und zuverlässige Informationen zu Starkregen, Unwettern und Hochwasser. Nutzen Sie diese Möglichkeiten, um sich rechtzeitig über mögliche Gefahren zu informieren und besser vorbereitet zu sein.
Schützen Sie sich und Ihr Zuhause – treffen Sie rechtzeitig Vorsorge! Auf der Seite Bürgerinnen und Bürger – Hochwasser Baden-Württemberg erhalten Sie wertvolle Tipps, wie Sie im Ernstfall besser gerüstet sind.
Die Stauanlagen im Sulmtal bieten einen wichtigen Schutz vor Hochwasser. Ganz ausschließen lassen sich Risiken jedoch nicht. In den folgenden Fragen und Antworten erfahren Sie kurz und verständlich, was das für Sie bedeutet und wie Sie sich im Ernstfall gut vorbereiten können.
FAQ
Stauanlagen wie Talsperren oder Hochwasserrückhaltebecken werden gebaut, um bei Hochwasser Wasser zurückzuhalten und so die Gebiete flussabwärts (die sogenannten „Unterlieger“) zu schützen. Sie sind wichtige Bausteine im Hochwasserschutz.
Trotz Stauanlagen bleibt ein Restrisiko, dass es zu Hochwasser kommen kann. Die „verbleibende Hochwassergefahr“ beschreibt das Risiko, das bei sehr großen, seltenen Hochwasserereignissen (die über das hinausgehen, wofür die Anlage ursprünglich geplant wurde) die Schutzwirkung der Stauanlage nicht mehr ausreicht. Dann können:
- Höhere Abflüsse im Fluss auftreten,
- Überflutungen im Umfeld der Anlage entstehen,
- Gefahren für Menschen, Tiere, Gebäude und Infrastruktur entstehen.
Die Betreiber der Stauanlagen sind verpflichtet, die betroffenen Unterlieger über diese Gefahr zu informieren.
Das „Restrisiko“ bezeichnet das verbleibende Risiko, das trotz aller technischen und organisatorischen Maßnahmen ein Schaden durch Hochwasser eintreten kann. Gründe hierfür können sein:
- Extrem seltene, sehr große Hochwasser, die die Anlage überfordern,
- Technisches oder menschliches Versagen (z.B. Versagen von Bauteilen, Fehlbedienung),
- Unvorhersehbare Ereignisse (z.B. Erdbeben, Sabotage).
Das Restrisiko kann nie ganz ausgeschlossen werden, es kann aber durch regelmäßige Wartung, Überwachung und Notfallpläne minimiert werden.
Unterlieger sind alle Menschen, Gebäude, Firmen und Flächen, die flussabwärts einer Stauanlage liegen. Für sie bedeutet das:
- Auch mit einer Stauanlage besteht weiterhin ein (wenn auch kleineres) Hochwasserrisiko.
- Im Extremfall kann es zu Überflutungen kommen, die gefährlich werden können – insbesondere bei sehr großen, seltenen Hochwasserereignissen.
- Die betroffenen Flächen sind meist in Hochwassergefahrenkarten ausgewiesen.
- Die Betreiber der Stauanlagen und die Behörden informieren die Unterlieger über die verbleibende Gefahr und das Restrisiko.
- Die Kenntnis dieser Risiken ist Grundlage für die eigene Vorsorge (z.B. Versicherung, Schutzmaßnahmen am Haus, Notfallpläne).
- Informieren Sie sich, ob Ihr Grundstück im Bereich einer verbleibenden Hochwassergefahr liegt (z.B. über Hochwassergefahrenkarten).
- Beachten Sie Warnungen und Informationen Ihrer Kommune und der Stauanlagenbetreiber.
- Treffen Sie eigene Vorsorgemaßnahmen (z.B. Rückstauklappen, wichtige Gegenstände nicht im Keller lagern).
- Halten Sie sich im Notfall an die Anweisungen der Behörden und Einsatzkräfte.
Fazit
Stauanlagen bieten einen wichtigen Schutz vor Hochwasser, können aber nicht alle Risiken ausschließen. Es gibt immer eine „verbleibende Hochwassergefahr“ und ein „Restrisiko“. Die Unterlieger sollten sich dieser Risiken bewusst sein und entsprechende Vorsorge treffen. So kann Jeder dazu beitragen, Schäden und Gefahren im Ernstfall zu minimieren.